Bolivien, das südamerikanische Land von dem man selten was in den Medien mitbekommt und auch sonst eher unbekannt ist, im Gegensatz zu seinen Nachbarn Argentinien, Peru oder Brasilien, ist ein sehr vielfältiges Land. Weitere Nachbarländer Boliviens sind im Südwesten Chile und im Südosten Paraguay. Bolivien ist dreimal so groß wie Deutschland und hat etwa 11 Millionen Einwohner. Die höchste „Hauptstadt“ der Welt liegt in Bolivien in La Paz nämlich auf 3631m Höhe. Eigentlich ist Sucre die offizielle Hauptstadt Boliviens, doch der Sitz der Regierung liegt in La Paz.
Im Altiplano mit einer Durchschnittshöhe von etwa 3000 Meter Höhe, was die Hochebene in den Anden ist, leben die meisten Bolivianer, trotz Trockenheit und Kälte. Sie bauen dort verschiedene Kartoffelsorten an. Die Kartoffel stammt übrigens aus dem Andenhochland von Bolivien, Peru und Chile. Außerdem züchten sie Lamas und Alpakas. Im Süden geht der Altiplano in eine Wüste über mit dem größten Salzsee der Erde, der Salar de Uyuni. Weiter im Osten des Tieflands wird vor allem die Kokapflanze angebaut, die dann zur gefährlichen Droge Kokain weiterverarbeitet wird. Für viele ist es die einzige Möglichkeit Geld zu verdienen. Schon die Inka kannten die Vorteile vom Kauen von Kokablättern, denn man kann damit die Leistung steigern und Hunger und Durst stillen. Leider wird jedoch um Koka anzupflanzen unter anderem auch der Regenwald im Amazonastiefland abgeholzt. Dies gefährdet die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren. Aber nicht nur zum Kokaanbau wird Regenwald abgeholzt, sondern auch für den Anbau von Soja und für Weiden für Rinderherden. Im Süden des Tieflands erstrecken sich die Pampas, ein riesiges Savannengebiet, was in der Trockenzeit für Viehzucht genutzt wird.
In Bolivien wird Spanisch gesprochen, da es wie die meisten südamerikanischen Ländern eine Kolonie Spaniens war. Der Anteil der Indigenen Bevölkerung ist jedoch sehr hoch, 60% sind Indigenas, überwiegend der Aymara und Quechua, (im Gegensatz zu anderen südamerikanischen Ländern) deshalb sind auch Aymara und Quechua als offizielle Sprachen anerkannt. Der Präsident in Bolivien Evo Morales ist der erste indigene Präsident Südamerikas. Zum ersten Mal fühlt sich die Mehrheit im Parlament vertreten und seitdem ist es auch normal, dass Indigenas höhere Posten in Gewerkschaften, Parteien oder Verbänden einnehmen.
Bolivien ist jedoch eines der ärmsten Länder Südamerikas. Die meisten Einnahmen bekommt das Land durch seine großen Erdgas-und Erdölvorkommen. Ein weiterer Bodenschatz den Bolivien besitzt liegt unter der Salzkruste des Salar de Uyuni. Es ist Lithium, was man für die Herstellung von Batterien und in der Luft- und Raumfahrttechnik braucht. Jedoch hat man noch keine Strategie entwickelt wie man dieses abbauen kann, da man ausländische Firmen und Forscher abhält zu forschen, weil die Angst groß ist, dass man wie früher ausgebeutet wird. Es fehlt außerdem an Arbeitsplätzen und die Verstaatlichung führt dazu, dass keine Firmen mehr dort ansiedeln wollen.
Trotz der vielen Probleme, feiern die Bolivianer gerne und viele Feste. So besitzt zum Beispiel jede Stadt und jedes Dorf einen Schutzpatron, der jedes Jahr an seinem Namenstag mit Musik und traditionellen Tänzen gefeiert wird. Eines der größten Feste ist jedoch der Karneval in Oruru.
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