<< Hola, die Katze ist wieder da! Yay!
Falls ihr euch noch an meinen letzten Blogeintrag erinnert, dann wisst ihr das ich geschrieben habe, dass in der Nacht von Dienstag auf Montag der Generalstreik beginnt. Damals hatte ich ja keine Ahnung, was für Ausmaße das annehmen wird. Ich bin von drei, maximal fünf Tagen Streik ausgegangen, aber da habe ich mich gewaltig geirrt. Also, der Reihe nach. Am Mittwoch bin ich frühs um sieben Uhr aufgestanden, weil ich so naiv war und dachte, dass die Kindertagesstätte geöffnet hat. Na ja, mittlerweile weiß ich, dass bei einem Generalstreik weder der Kindergarten, noch die Schule geöffnet ist. Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag bin ich jeden Nachmittag wie ein Idiot zur Schule gelaufen um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen, dass mir gesagt hat, dass das Colegio (=Schule auf Spanisch) doch auf hat. Zusammengefasst haben wir an den Tagen bis einschließlich Samstag "6 nimmt" und Fußball gespielt, jedenfalls hat Julia Fußball gespielt und war bei der Chorprobe, während ich einfach gepennt habe (wie ein Penner, haha XD). Ich weiß nicht, woher diese Müdigkeit kommt, aber ich vermute mal vom Klima.... oder vom Fleischkonsum. Oder auch von beidem... auf jeden Fall habe ich an den Tagen wie ein Murmeltier geschlafen und war dann in der Nacht von Samstag auf Sonntag total hyeraktiv wie ein Rentier. Mir fällt gerade kein anderes Tier ein, dass hyperaktiv ist, außer ein Welpe, und das wurde von Julia auch abgelehnt, also ist es jetzt ein Rentier. Und nein, ich bin nicht betrunken. Mittlerweile geben wir unter der Woche Englischunterricht an Kinder von ungefähr acht bis zwölf Jahren (der eine ist erst fünf, dass ist aber die Ausnahme). Vormittags von neun bis elf Uhr geht der Unterricht und nachmittags haben wir Basketballtraining. Dieses Wochenende war hier auch Allerheiligen (Todos Santos) und Allerseelen (Día de Difuntos) und wir waren bei einer Messe auf dem Friedhof dabei. Die Gräber hier sind anders als in Deutschland: Es sind große rechteckige Häuser und in die Wände dieser werden die Leichen waagrecht reingeschoben und das Loch wird dann zu gemacht. Besser kann ich das jetzt auch nicht erklären :). Wenn wir wieder zum Friedhof gehen werden wir unser Handy mal mitnehmen und ein paar Fotos für euch machen.
Der Streik dauert jetzt schon genau zwei Wochen und es sieht nicht wirklich danach aus, als ob bald eine Lösung auftaucht. Nun, welche Auswirkungen hat der Generalstreik (paro cívico) auf uns, oder allgemein auf den Alltag hier? Fangen wir mit den nicht mehr vorhandenen öffentlichen Verkehrsmitteln an wie Micros, Taxis, oder Busse die Überlandsfahrten machen. Auch der Flugverkehr ist eingeschränkt, soweit ich weiß. Das Transportmittel der Wahl ist also das Fahrrad, wenn man eines besitzt, oder eben die Füße. Die Geschäfte, Supermärkte, Kindergärten und Schulen sind alle geschlossen, die meisten arbeiten also nicht und es gibt Straßensperren: Zwischen den Städten und auch innerhalb dieser sind die Straßen von Autos, Bäumen, Seilen, alten Reifen und so weiter blockiert. Bis jetzt gibt es zwar Demonstrationen, Gewalt allerdings kaum und wir sind hier erst mal in Sicherheit, würde ich sagen. Vormittags bis zwölf Uhr fahren noch teilweise Micros, Autos sowie Laster und der Markt hat geöffnet, sodass man Lebensmittel besorgen kann. Die Preise dieser sind jedoch angestiegen, teilweise haben wir uns deswegen in letzter Zeit vegetarisch ernährt, was hier echt schon der Ausnahmezustand ist. Ach ja: seit gestern Abend regnet es, mittlerweile hat es aufgehört, aber es wird wahrscheinlich entweder heute Nachmittag oder heute Abend weiter regnen. Auf jeden Fall hatte ich deswegen heute früh nur einen Schüler in meinem Englischunterricht XD.
Muchos saludos, Johanna. >>
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